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In unserer Zeit, die sich ständig verändert und immer komplexer wird, sind herausragende Teams aus vielerlei Gründen ein Wunder. Sie sind der Motor, der Innovationen und Verbesserungen vorantreibt, Grenzen verschiebt und neue Maßstäbe setzt. Es gibt zahlreiche Beispiele für herausragende A-Teams, die auf beeindruckende Weise ihr harmonisches Zusammenspiel bezeugen. Eines der bekanntesten ist die Apollo-13-Mission, bei der ein Team aus engagierten Ingenieuren und mutigen Astronauten unter extremen Bedingungen zusammenarbeitete und dabei erfolgreich und sicher vom Mond zurückkehrte. Ein weiteres Beispiel ist die revolutionäre Entwicklung des iPhones bei Apple. Hier haben Designer, Ingenieure und Führungskräfte ihre Talente gebündelt und in perfekter Symbiose ein Mobiltelefon geschaffen, das die Welt im Sturm eroberte und veränderte. Auch in der Welt des Sports gibt es faszinierende A-Teams, die durch ihr exzellentes Zusammenspiel brillieren. Ein Paradebeispiel dafür ist der FC Barcelona, der mit einem perfekt abgestimmtem Team die Herzen der Fußballfans höherschlagen lässt und immer wieder für spektakuläre Siege sorgt.

In der rasanten Dynamik des globalen Wettbewerbs sind es diese Teams, die an der Spitze stehen und das scheinbar Unmögliche möglich machen. Sie inspirieren uns, indem sie beweisen, dass gemeinsam mehr erreicht werden kann, als es Einzelpersonen jemals könnten. Die Faszination dieser Elite-Teams liegt nicht nur in ihren beeindruckenden Leistungen, sondern auch in der Art und Weise, wie sie zusammenarbeiten, um aus ihren individuellen Talenten ein harmonisches Ganzes zu formen (Querverweis). Ihre Erfolge sind ein leuchtendes Beispiel dafür, wie weit menschliches Potenzial reichen kann, wenn es durch Zusammenarbeit, Vertrauen und unermüdlichen Einsatz entfesselt wird. Die primäre Frage dieses Artikels soll daher lauten? Wie schaffen es manche Teams, so verdammt gut zu sein?

Definition von Team

Ein Team lässt sich als weit mehr begreifen als bloß eine Gruppe individueller Akteure, die gemeinsam agieren. Arbeitsgruppen sind zum Beispiel keine Teams. Sie sind mehr ein gelegentlicher Zusammenschluss von Gruppen, anstatt eng und kontinuierlich arbeitenden Individuen. Teams und deren Teammitglieder sind voneinander immer hochgradig abhängig, sie planen ihre nächsten Arbeitsschritte, lösen Probleme, treffen Entscheidungen und bewerten ihre Erfolge und Misserfolge zusammen. Ein Team kennzeichnet sich also insbesondere dadurch, dass jeder von jedem abhängig ist.

Definition von Effektivität

Was ein Team wirklich „besser“ und effektiver macht, hängt primär von der Perspektive des Bewertenden ab. Für Führungskräfte sind gute Teams etwas anderes als für die jeweiligen Teammitglieder. Die Führungskraft interessiert sich womöglich mehr für Verkaufszahlen oder Projekt-Meilensteine, während Teammitglieder die jeweilige Teamkultur als wichtigsten Faktor für ihre Effektivität ansehen. Sofern also ein Team wirklich an seiner Effektivität gemessen werden will, braucht es sowohl quantitative als auch qualitative Bewertungsmaßstäbe. Die qualitativen Betrachtungen helfen dabei, einen tiefen und subjektiven Eindruck in die Teamkultur zu bekommen, wohingegen die quantitativen Bewertungen objektiv Aufschluss darüber geben, wo das Team derzeit steht.

Projekt Aristoteles

Google hat in den letzten Jahren eine Studie unternommen, die darauf abzielte, die Geheimnisse hinter erfolgreichen Teams aufzudecken und dabei verstehen zu wollen, welche Faktoren zur Leistungsfähigkeit von Teams beitragen und das Team insgesamt resilienter, vertrauender und besser macht. Das Projekt wurde unter dem Namen Aristoteles getauft, welcher den Kerngedanken der Studie ausdrückt: „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“ [1]

Die Studie analysierte Daten von über 180 Teams innerhalb von Google, um herauszufinden, welche Merkmale und Umstände den größten Einfluss auf den Teamerfolg hatten. Fünf entscheidende Faktoren konnten dabei identifiziert werden, die Teams zusammenschweißen lassen:

  1. Psychologische Sicherheit: Das Gefühl, dass Teammitglieder Risiken eingehen und ihre Meinungen äußern können, ohne Angst vor negativen Konsequenzen für ihre Karriere haben zu müssen.
  2. Abhängigkeit: Die Gewissheit, dass die Teammitglieder aufeinander zählen können, um qualitativ hochwertige Arbeit zu erledigen.
  3. Struktur und Klarheit: Die Verfügbarkeit klarer Rollen, Pläne und Ziele innerhalb des Teams.
  4. Bedeutung der Arbeit: Die Überzeugung, dass die Arbeit des Teams wichtig und wertvoll ist.
  5. Auswirkung: Das Verständnis darüber, wie die Arbeit des Teams zur Erreichung größerer Ziele beiträgt.

Die Studie von Google bewertete dabei die psychologische Sicherheit als den wichtigsten Faktor für ein effektiv arbeitendes Team. Überraschenderweise stellte das Forschungsteam fest, dass einige Faktoren, die man intuitiv für wichtig halten könnte, weniger entscheidend für die Effektivität eines Teams waren als zunächst angekommen. Folgende Faktoren sind daher von geringerer Relevanz:

  1. Individuelle Intelligenz: Die Intelligenz der einzelnen Teammitglieder hatte weniger Einfluss auf die Teamleistung als die Teamdynamik insgesamt. Das bedeutet, dass ein Team nicht unbedingt erfolgreicher ist, nur weil es aus besonders intelligenten, einzelnen Personen besteht.
  2. Fachkenntnisse: Obwohl Fachwissen und technische Fähigkeiten in vielen Bereichen wichtig sind, stellte Google in ihrem Projekt fest, dass sie weniger entscheidend für den Teamerfolg waren als die Art und Weise, wie die Teammitglieder miteinander interagierten und kommunizierten.
  3. Persönlichkeitstypen: Das Projekt ergab, dass es keine spezifische Kombination von Persönlichkeitstypen gibt, die in allen Fällen zu einer erfolgreichen Teamleistung führt. Stattdessen kommt es darauf an, wie die Teammitglieder interagieren und ihre individuellen Stärken und Schwächen ergänzen.

Damit steht schon mal fest, dass eine Kultur der Zusammenarbeit und insbesondere der Faktor der psychologischen Sicherheit zu der wichtigsten Stellschraube gehören, um die Leistungsfähigkeit eines Teams zu maximieren. Doch wie steigert man nun beispielsweise die psychologische Sicherheit eines Teams?

Teambuilding durch Teammitglieder, Führungskräfte und Coaches

Teambuilding-Maßnahmen können elementare Faktoren wie Kommunikation, Vertrauen und psychologische Sicherheit fördern, indem sie darauf abzielen, die Zusammenarbeit und das Verständnis innerhalb des Teams zu stärken. Um diese Faktoren effektiv zu fördern, sollten alle Beteiligten – Teammitglieder, Führungskräfte und Coaches – aktiv an den Teambuilding-Aktivitäten teilnehmen und ihre Rolle im Prozess verstehen. Alle Beteiligten haben spezifische Rollen und Verantwortlichkeiten, die sie erfüllen müssen, um eine positive Teamdynamik und ein produktives Arbeitsklima zu schaffen. Folgende Dinge stehen daher im Verantwortungsbereich der Parteien für ein gelungenes Teambuilding:

Teammitglieder

  • Offenheit: Eine gewisse methodische Experimentierfreude sollte vorhanden sein, um auch unkonventionelle und neue Sichtweisen zu erfahren, um für alle Teamrollen ein Verständnis zu entwickeln.
  • Ehrlichkeit: Ein hartes, aber konstruktives Feedback sollte von Empfänger, als auch Sender dankbar angenommen werden. Kritik ist persönlich, doch deckt sie dadurch eine individuelle Weiterentwicklungsmöglichkeit auf, die ohne diese Kritik unentdeckt bleiben würde.
  • Kooperation: Die Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen und Funktionen spielt eine wichtige Rolle für ein gelungenes Teambuilding, weil ein gemeinsames Verständnis von den betrieblichen Anforderungen entwickelt wird und zudem Synergie-Effekte genutzt werden können.

Führungskräfte

  • Unterstützung: „Führung ist die Absorption von Unsicherheit“ lehrt uns der Militärphilosoph Clausewitz. In diesem Sinne ist es die Aufgabe einer jeden Führungskraft, den Teammitgliedern ein stabiles Umfeld zu geben, in dem konzentriert und ohne Konflikte gearbeitet werden kann.
  • Vorbildfunktion: Die Werte eines jeden Teams müssen am stärksten von der Führungskraft gelebt werden. Anderweitig entsteht der Eindruck einer zweifelhaften Führung, wodurch die Glaubwürdigkeit sinkt und in Konfliktfällen selbst die Führungskraft keine klare Position beziehen kann.
  • Konfliktlösung: Führungskräfte basieren ihre Entscheidungen auf Grundlagen von gemeinsamen Werten. Falls es Streitigkeiten geben sollten, kann das Team anhand klarer Werte, die die Führungskraft lebt, eine Entscheidung treffen.

Coach

  • Organisationsentwicklung: Unterstützung des Teams bei der Anpassung an Veränderungen in der Organisation, um eine kontinuierliche Verbesserung der Leistung zu gewährleisten
  • Reflexion: Sowohl Teammitglieder als auch Führungskräfte sind jeden Tag im geschäftlichen Alltag involviert, sodass ihnen ihre eigenen Makel leicht entgehen können. Als unabhängige Instanz mit großen Kompetenzen kann der Coach hier leicht gewisse Dynamiken, sowie Stärken und Schwächen identifizieren.
  • Kommunikation: Coaches helfen nachhaltig die Kommunikation zu verbessern, indem sie Kommunikationsdefizite aufzeigen, als auch Techniken beibringen, um bei zukünftigen Problemen die richtigen Taktiken zur Problemlösung zu haben.
  • Kompetenzentwicklung: Identifizierung von Kompetenzlücken im Team und Bereitstellung von Schulungen und Entwicklungsmaßnahmen, um diese Lücken zu schließen.
  • Best Practices: Vermittlung von betriebswirtschaftlichen Best Practices und Methoden, um den Teammitgliedern bei Problemen schnell und unterstützend zur Seite zu stehen.
  • Struktur und Disziplin: Führungskräfte und Teams können manchmal wild und ungestüm sein, sodass ein Coach Struktur und Disziplin ins Teams bringen, indem er klare Erwartungen und Ziele setzt, Fortschritte überwacht und das Team bei Bedarf zur Rechenschaft zieht.

Herausragende Teams basieren so nicht auf „übermenschlichen“ Charakteren, sondern auf einfachen, aber guten Gewohnheiten und Haltungen. Teambuilding erfordert die Mühen von allen Beteiligten, belohnt dafür aber auch mit einem besonderen Zusammenhalt.

Fazit

A-Teams entstehen nicht durch Zufall, sondern sind das Ergebnis kontinuierlicher Bemühungen und gezielter Teambuilding-Maßnahmen. Die Studie „Projekt Aristoteles“ von Google hat gezeigt, dass psychologische Sicherheit, Abhängigkeit, Struktur und Klarheit sowie Bedeutung der Arbeit entscheidende Faktoren für den Erfolg eines Teams sind. Dabei spielt die Teamdynamik eine größere Rolle als individuelle Intelligenz, Fachkenntnisse oder Persönlichkeitstypen. Um herausragende Teams zu schaffen, müssen Teammitglieder, Führungskräfte und Coaches gleichermaßen aktiv an der Verbesserung der Zusammenarbeit und des Verständnisses innerhalb des Teams arbeiten. Ein herausragendes Team alleine durch die jeweiligen Teammitglieder und Führungspersönlichkeiten zu entwickeln, kann eine anspruchsvolle Herausforderung darstellen. Dies liegt daran, dass Selbstreflexion und Disziplin bezüglich der Organisation von Teamaktivitäten sowie der Erkennung von Lücken und Schwachstellen möglicherweise nicht ausreichend berücksichtigt werden. Coaches und insbesondere Teambuilding-Coaches schaffen hier Abhilfe, indem sie als unabhängige Instanz eine neue Perspektive einnehmen und durch ihre Expertise unterstützend wirken.

Quellenangaben:

[1] Aristoteles, Metaphysik VII 17, 1041b

Erfolgsrezept Teamarbeit: Gemeinsam zum Ziel

Erfolgsrezept Teamarbeit: Gemeinsam zum Ziel

In einer Welt, in der globale Projekte und ambitionierte Visionen starke Teams erfordern, rückt das Teambuilding-Coaching immer mehr in den Fokus. Denn ein harmonisches Team kann den Unterschied zwischen Triumph und Niederlage ausmachen. Doch wie gelingt es, die Potenziale jedes Einzelnen zu entfalten und ein schlagkräftiges Team zu formen? In diesem Artikel tauchen wir in die Welt des Teambuilding-Coachings ein, beleuchten seine Relevanz in Wirtschaft und Sport, und zeigen innovative Methoden auf, um Teamfähigkeiten zu fördern.

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