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Der Begriff des Wertes genießt seit Jahren Hochkonjunktur. Man redet oft und gerne über seine Werte und übersieht dabei oft die Konflikte, die ein bestimmtes Werte-Set mit sich bringt. Der Wert der Toleranz ermöglicht beispielsweise ein sozialeres und freundlicheres Auftreten und ein besseres Verhältnis zu einer höheren Vielzahl an Menschen, jedoch hemmt Toleranz deine persönliche Entschlossenheit für und gegen deine Überzeugungen. Wer Abenteuer schätzt, will aus seiner Komfortzone ausbrechen und muss dafür in gewisser Weise auf Harmonie verzichten. Wer allen möglichen Werten existentiellen Spielraum zur Auslebung bieten will, muss gerade auch deswegen alle Werte in ihrer Intensität beschneiden. Sich auf bestimmte Werte bewusst festzulegen und sie hierarchisch zu ordnen kann daher für ein eingängigeres und höheres Erleben nützlich sein.

Was sind Werte?

Der Begriff bestimmt sich im Allgemeinen, als etwas persönlich wertvoll Wahrgenommenes. So sagt der Wert der Vitalität aus, dass Lebenskraft hochgeschätzt und Lebensschwäche hingegen niedrig geschätzt wird. Während Vitalität bei dem einen einhergeht mit Gesundheit und Stärke, versteht jemand anderes darunter die Suche nach dem Neuen und Abenteuerlust. Wiederum jemand versteht unter Vitalität, eine tägliche Disziplinierung des Körpers. Werte sind so individuell wie der Mensch, weil der Wert abhängig von der Interpretation des Menschen ist. Nur weil zwei Menschen den Wert der Vitalität schätzen, können sie ihn dennoch auf völlig unterschiedliche Art und Weise ausleben. Sie haben denselben Wert doch verstehen darunter eine unterschiedliche Maxime.

Werte mit Maximen verbinden

Es kann für das eigene Leben sehr nützlich sein, seine Werte für sich einmal zu priorisieren. Zu entscheiden, welcher Wert vor welchen anderen Wert Vorrang hat und im persönlichen Leben dementsprechend auch mehr Raum einnehmen soll. Freiheit oder Sicherheit? Liebe oder Macht? Gesundheit oder Erfolg? Welche Werte erhalten überhaupt Einzug in die Top 5 und wie priorisieren sich diese weiterhin? Im Anschluss lassen sich bei dieser erstellten Werte-Hierarchie auch erste Konflikte zwischen den einzelnen Werten erkennen. Beispielsweise wenn Abenteuer höher gestellt wird als Liebe. Heißt das, dass man sich im Zweifel für den nächsten Backpacking-Urlaub statt für die frische Liebe entscheidet? Oder sucht man Abenteuer in der Liebe? Wie auch immer, es lohnt sich ein genaueren Blick auf die persönliche Wertehierarchie zu werfen und sich die damit verbundenen Entscheidungen und Konsequenzen bewusst zu machen.

Im nächsten Schritt sollte man ehrlich mit sich sein und sich fragen, ob diese Werte in dieser Hierarchie zumindest in Tendenzen so schon gelebt werden. Wir sollten uns bemühen diesen aufgestellten Werten im Alltag mehr nachzugehen und sie konsistenter zu leben. Eine Schwierigkeit die dabei einhergeht, ist das Werte zu abstrakt sind, um sie leicht in unseren Alltag zu werfen. Dafür müssen Werte idealerweise emotionalisiert werden. Es braucht eine Formulierung, eine Mischung aus Bild und Gefühl, die dir zeigt wie du den Wert erfahren und ausleben willst. Wenn das nicht der Fall ist, sind deine Werte ähnlich nutzlos, wie die Edelsteine gewisser Esoteriker. Sie sehen gut aus, haben aber keinerlei Wirkung. Deswegen werden Werte erst durch Maxime lebendig. Maxime beschreiben Leitsätze, die man sich für sein persönliches Handeln gibt.

Wie beschrieben sind Werte, wie zum Beispiel Vitalität, als einzelner Begriff abstrakt, vielseitig interpretierbar und bleiben diffus. Der Unterschied zu Maximen ist, dass sie einen Wert handlungsorientiert definieren.

Beispiele:

- Vitalität

Maxime: Ich achte auf meine mentale, emotionale und physische Gesundheit.

- Gelassenheit

Maxime: Ich vertraue, dass alles zu meinen Gunsten passiert.

- Selbstbestimmung

Maxime: Ich kreiere in jedem Moment, eigenverantwortlich meine Realität, mein Leben.

Erfolgreich durch Werte

Wenn Werte definiert werden, sollten sie für dich kein starres Korsett sein. Vielleicht fallen dir im Laufe deiner Zeit einzelne Aspekte auf, die du vorher übersehen hast und nun dein Werteset erweitern. Vielleicht ändert sich die Priorität deiner Werte oder dessen Ausgestaltung. Fixiere fundamentale Werte in deinem Leben und verfolge sie möglichst langfristig. Bleibe jedoch mit deiner Vision eines angestrebten Ideals an der Bildhauerei deiner Werte. So wirst du mit Gewissheit dein gewünschtes Leben früher oder später kultivieren. Jeder Mensch sollte sich seinen Werten bewusst werden und wie er diese in sein Leben einbringen möchte. Werte geben Orientierung und Sinn für das eigene Handeln. Bei einem Menschen, der sich schon länger intensiv mit seinen Werten beschäftigt und ihnen treu nachgeht, hat man das Gefühl, er verfolge ein Kredo, einen gewissen Verhaltenskodex. Oft werden solche Menschen als authentisch, nahbar und vorbildhaft wahrgenommen. Und das sind sie auch, weil sie mit einer Konsistenz und Härte ihren wichtigsten Werten nachgehen und sich für sie verbürgen. Dieses konsequente Handeln ist es was Menschen Erfolg beschert. Ob Elon Musk, Alexander der Große oder Picasso, sie alle blieben mit Härte ihren Werten, Maximen und Überzeugungen treu. Schließlich definiert Klaus Kobjoll passend dazu Erfolg, wie folgt:

„Erfolgt kommt, wenn man sich selber folgt.“

Du und Ich

Du und Ich

Geteilte Freude ist bekanntlich doppelte Freude. Was wären wir Menschen daher ohne gute Freunde? Freunde geben unserem Leben Halt, Würze und begleiten uns durch dick und dünn. "Freunde" können uns aber auch schaden, indem sie uns manipulieren und ausnutzen. Auch die Freundschaft steht im Zwiespalt zwischen Ehrlichkeit und Verletzlichkeit. Wie überwindet man diesen Spagat? Und was zeichnet eine wirklich gute Freundschaft aus?

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